Anwendung der Pflanzengesellschaften
Viele Pflanzengesellschaften sind in ihrem Bestand bedroht, obwohl sie in ihrer charakteristischen Zusammensetzung nur wenige oder keine gefährdete Arten aufweisen. Zu diesen Gesellschaften zählen die Feuchtwiesen oder auch die Erlenbruchwälder.
Auf nassen und überstauten Niedermoorstandorten waren die Waldgesellschaften der Erlensumpf- und Bruchwälder (Alnion glutinosae) einstmals weit verbreitet. Inzwischen sind sie aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen stark in ihrem Bestand bedroht. Mit Hilfe der Datenbank Gefäßpflanzen (Vegetationskartierung) kann die potentielle Verbreitung dieser Waldgesellschaften ermittelt werden. Dazu wird das gemeinsame Vorkommen der charakteristischen Arten (Kennarten) des Verbandes der Alnion glutinosae auf Meßtischblattbasis dargestellt (Potentielle Verbreitung von Erlenbruchwäldern).
Demnach kommen vor allem im norddeutschen und ostdeutschen Tiefland, daneben auch im Alpenvorland und in der Oberrheinebene, besonders viele gemeinsame Arten vor. Hier können daher noch reale Erlenbruchwälder mit charakteristischen Artenkombinationen erwartet werden. Die Bemühungen um die Erhaltung dieser Gesellschaften sollten deshalb in diesen Regionen konzentriert werden.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre, potentielle Habitate, die in der FFH-Richtlinie aufgeführt sind, anhand der typischen Arten dieser Lebensräume zu identifizieren.